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Abschnittsbild

2. Projektjahr

Projektskizze „HalbZeit“

„Komm', geh'n wir in die 'HalbZeit'!“ So wird der Raum mit den Spielangeboten von den Schüler/innen genannt und rege genutzt. An vier geöffneten Vormittagen in allen großen Pausen kristallisierte sich das Angebot zum Renner heraus, schwer umkämpft besonders die beiden Tisch-Fußball-Geräte. Es ist nach wie vor das Schlüssel-Projekt der evangelischen schulbezogenen Jugendarbeit (evSBJA) an der Ohmtalschule. An manchen Schlecht-Wetter-Tagen „schwappten“ an die 60 Kinder und Jugendliche durch Pausenraum und -hof. Im Schnitt waren es etwa 40 mit oft reger Interaktion. Die neue Tür zum Pauseninnenhof erwies sich als strategisch sehr sinnvoll. Dadurch wurde auch der große Bedarf an der Schule noch sichtbarer. Es liegt auf der Hand, dass durch diese Erfahrungen in der HalbZeit die Diskussion über „Pause“ und „Pausengestaltung“ im generellen Sinne im Lehrerkollegium intensiv angefacht wurde. „Wie können wir die Pause sinnvoll und effektiv gestalten?“ wurde zum pädagogischen Jahres-Thema des Schuljahres 2009/10 gekürt. Unterstrichen wird dies durch eine Evaluation, wie erholt die Schüler/innen aus den neuen Pausenzeiten kommen. Es verdichtete sich, dass es grundsätzlich noch einen enormen Bedarf zur Weitergestaltung  des Außengeländes und des Spielangebotes – ergänzend zur „HalbZeit“ gibt. Eine AG wurde dazu bereits gegründet und wird 2009/10 durchstarten.

Ein Kreis von Schülern als „HalbZeit-Begleiter“ hat sich inzwischen formiert und Ideen gesammelt sowie ein geeignetes internes Regelwerk entwickelt. Angedacht ist außerdem ein Schulungs-Seminar für diese HalbZeit-Begleiter in den kommenden Monaten. Auch am „Tag der Offenen Tür“ war die HalbZeit für alle Besucher/innen (Eltern, neue bzw. ehemalige Schüler/innen, Öffentlichkeit) geöffnet und wurde interessiert wahrgenommen und bespielt. Ferner wurde der HalbZeit-Raum die feste Heimat für den „Supa-Görlz-Club“, der Mädchen-AG am Nachmittag. Seit einigen Monaten wird in der Aula einmal wöchentlich in der halbstündigen Mittagspause ein Schüler-Radio durchgeführt. Ausgehend von einer Projektgruppe werden aktuelle Lieder gespielt, Infos aus dem Schulalltag angesagt, Spiele moderiert und durchgeführt und Fotos von schulischen Veranstaltungen gezeigt. Das Schüler-Radio erfreut sich großer Beliebtheit. Es wird im neuen Schuljahr u.a. durch die Evangelische Schulbezogene Jugendarbeit als feste AG zur Vorbereitung angeboten.

Soziales Lernen
a) Trainingsraum

Bis Sommer 2009 sind beide Mitarbeiter der evSBJA weiterhin als fester Partner in diesem Konzept integriert. Sie leisten Beratung einzelner Schüler/innen, die im Unterricht in Konflikt mit den Schulregeln geraten sind und sich für einen Besuch im Trainingsraum entscheiden, um den Konflikt mit einer dort befindlichen neutralen Person zu bearbeiten. Ebenso wirken beide in der Trainingsraum-AG mit, die eine Reflexion und Fortentwicklung dieser Arbeit zum Ziel hat. Im Frühjahr 2009 wurde eine umfangreiche Evaluation des Trainingsraum-Konzeptes erarbeitet und durchgeführt. Die Schule öffnet sich hier kontinuierlich und ist an dem professionellen Beitrag der sozialpädagogisch-diakonischen Fachkräfte interessiert.

b) Streitschlichterprogramm  
Im Streitschlichter-Team gab es einen Generationenwechsel auf Seiten der geschulten Schüler/innen sowie auf Seiten der verantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler wollten sich ausbilden lassen. Im September 2008 gab es dazu ein neues Trainingswochenende. Die Durchführung wurde von der Gesamtschule in Schotten organisiert und in Kooperation mit der Evangelischen Schulbezogenen Jugendarbeit an der Ohmtalschule durchgeführt. Dieses Training, das von externen Fachkräften durchgeführt wurde, war intensiv und wurde für die neue Schüler/innen-Gruppe zu einer ersten Initialzündung. Bis zum Schuljalbjahr wurde die Arbeit von der evSBJA begleitet und gesteuert, dann erfolgte eine weitere Umstrukturierung.

c) Aktionen:
In der Studienwoche unserer Gesamtschule führt die evSBJA erlebnispädagogische Angebote durch. So wurden im abgelaufenen Schuljahr jeweils zwei Kanu-Wander-Tage mit Hauptschulklassen der 7. Und 8. Jahrgangsstufe absolviert. Dabei wurden grundlegende Kenntnisse der Sportart vermittelt, der sorgsame und schonende Umgang mit der Natur und der Schöpfung aufgegriffen sowie vor allem das Miteinander „in einem Boot“ erprobt und leibhaftig thematisiert. Eine strukturierte Vor- und Nachbereitungsphase vertiefte die gewonnen Erfahrungen.



Angebote zur religiösen Orientierung
Der Schuleinführungs-Gottesdienst für die 5. Klassen wurde von den Mitarbeiter/innen der evSBJA unter Beteiligung von Schüler/innen der 6. Klassen gestaltet. In der Adventszeit wurden  wieder  Andachten und ein Gottesdienst am letzten Tag vor den Weihnachtsferien, unter der Mitgestaltung von Schüler/innen, angeboten. Außerdem gab es zu dieser Zeit eine Waffelback-Aktion in der Pause mit einem Denkanstoss zum weltweiten Teilen. Bei allen 5. Klassen wurde die Aktion „Strohhalm“ eingeführt: ein Angebot zur Beratung bei jeglichen Konflikten unter Verweis und Einführung der Arbeit des Kinder- und Jugendtelefons, der „Nummer gegen Kummer“.
Ein ganz besonderes „Bonbon“ wurde im Herbst 2008 geboten: das Jugend-Theaterprojekt „Der Sprung“ aus Berlin-Moabit zeigte in dichten und intensiven Bildern die Geschichten von MigrantInnen-Jugendlichen: direkt aus dem Leben gegriffen und entlang der Biographie einer jüdischen Schriftstellerin, die 1945 dem KZ entkommen war. Die Aufführung wurde in der örtlichen Stadthalle mit einem Grußwort des Bürgermeisters für alle 9. und 10. Klassen sowie vier Klassen einer Nachbarschule präsentiert. Die Finanzierung lief über das Bundes-Förderprogramm „Vielfalt tut gut“ im Landkreis und lieferte Gesprächsstoff für eine anschließende Talkrunde mit den Darsteller/innen und der Aufarbeitung im Unterricht.

Auch in der Theater-AG wurde ein biblisches Thema aufgegriffen: die Geschichte von der Suche nach der Herberge. Es war eine einmalige Gelegenheit, ein aufregendes 'Walk-Act'-ähnliches Spektakel, das sich in der Fußgängerzone von Homberg während einer verkaufsoffenen Geschäftsnacht abspielte. Maria und Josef, Engel, Hirten, Weise aus dem Morgenland, etc. zogen von Geschäft zu Gaststätte und ließen so die Erzählung in der Gegenwart lebendig werden.

Gemeinwesen - Vernetzung
Als weiteres Spektakel führte die Evangelische Schulbezogene Jugendarbeit am Faschingsdienstag ein Mega-Kickerturnier (siehe Foto) durch, zu dem die Schulleitung und die drei Bürgermeister der entsprechenden Kommunen herausgefordert waren, mit den Siegern der Turniers zu „kicken“. Die Aktion entsprach auf angemessen spielerische Weise der Stimmung des Tages und fand großes Echo.
Das Phantasia-Land wurde in einer Herbstferien-Aktion 2008 mit knapp 60 Jugendlichen besucht, als freizeitpädagogisches Angebot für die Kommunen. In den Sommerferien laufen Angebote im Rahmen diverser gemeindlicher bzw. städtischer Ferienspielkataloge mit Jugendlichen in einen Kletterwald und einer Fahrt zur Sommerrodelbahn. Dazu wird auch in der evSB JA zu den kirchengemeinde- bzw. dekanatsbezogenen Angeboten, wie Freizeiten, Jugendkirchentage, Ferienspielaktionen, etc. des Jugendverbandes der Evangelischen Jugendarbeit eingeladen.



Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit
Wir arbeiten zurzeit in den folgenden Gremien verantwortlich und vernetzend mit:

  • Gemeindepädagogische Fachkonferenzen auf Dekanats- und Probstei-Ebene
  • Arbeitskreis Jugendarbeit des Landkreises
  • Fachtagungen zur schulbezogenen Jugendarbeit im Religionspädagogischen Amt
  • Gesamtkonferenzen und Dienstversammlungen in der Schule
  • Fachkonferenz Religion/Ethik in der Schule
  • Trainingsraum-AG, Pausengestaltung-AG und Soziales-Lernen-AG mit Lehrer-Kollegen/innen


Bewertung, Einschätzung der Arbeit
Die Arbeit der evSBJA an der Ohmtalschule zog besonders in den vergangenen zwei Schulhalbjahren weite und weitere Kreise: Der Kooperationsvertrag zwischen Schule und Dekanat wurde in Person des Schulleiters und des Präses von den Verantwortlichen beider Seiten erneut bestätigt und schrittweise weiter entwickelt.

Die Kommunikationsstrukturen konnten durch Mitarbeit bei diversen AG´s und Konferenzen sowie der gezielten Präsens im Lehrerzimmer adäquat gepflegt werden. Wir wissen uns eingebunden.

Der Umzug der HalbZeit in die neuen Räume wurde abgeschlossen.

Die Aufnahme des Arbeitsansatzes ins Schulprogramm wurde begrüßt und nachhaltig bestätigt.

Insgesamt sehen wir die Arbeit in der Schule gut vernetzt, mit eigenständigem Profil vertreten und für die Schülerinnen und Schüler als eigentliche Zielgruppe signifikant wirksam aufgestellt. Wir hoffen, die Arbeit über den Förderzeitraum des Aktionsprogramms PKJS hinaus einsetzen zu können.