
1. Projektjahr
Zum Hintergrund
Ziel der Initiative „Sportverein plus Schule“ ist es, die Vernetzung von Jugendarbeit in Sportvereinen und Schulen voran zu treiben und zu unterstützen. Gerade in der Entwicklungsphase von Ganztagsschulen und G8 ist es wichtig, dass die Bedeutung und die Aktivitäten des Sportvereins nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Das Vereinsleben ist ein wichtiger und ergänzender Erfahrungsraum für die Heranwachsenden und daher ist es umso notwendiger solche Kooperationen zwischen den zwei Institutionen Sportverein und Schule aufzubauen und zu fördern.
Wir wollen diese Kooperationen unterstützen, um langfristige Partnerschaften für die Zukunft zu fördern. Diese Partnerschaft ist für beide Insitutionen nur von Vorteil und den meisten Nutzen sollen natürlich die Schüler/innen selbst haben. Die gemeinsame pädagogische Verantwortung für Bewegungs-, Sport- und Spielerziehung von Kindern und Jugendlichen ist von großer Bedeutung und muss entsprechende Unterstützung und Anerkennung finden.
Damit werden auch von beiden Seiten Veränderungen und Kompromisse verlangt. Hier wollen wir, die Sportjugend Hessen, anknüpfen und beratend zur Seite stehen. Die Qualifikation der beteiligten pädagogischen Fachkräfte ist dabei für uns ein zentraler Ansatzpunkt. Die Analyse und Auswertung der Projekterfahrungen sollen kontinuierlich in die Arbeit einfließen. Unsere Initiative setzt generell auf den Dreiklang aus Beratung, Qualifizierung und finanzieller Förderung.
Aktivitäten im Schuljahr 2007/08
Die Resonanz auf die Ausschreibung der neuen Initiative „Sportverein plus Schule“ im März 2007 war trotz des engen Bewerbungszeitraumes von nur 5 Wochen erstaunlich hoch. Das umso mehr, da durch die nur zu 50% in Aussicht gestellte Fördersumme der Bewerberkreis eingeschränkt war. Durch die umfassende Werbung konnten viele Kooperationen in Hessen aktiviert werden.
Um alle Bewerber in das Programm aufnehmen zu können, wurden diese in einen Inneren und Äußeren Kreis aufgeteilt. Dabei konnten nur dem Inneren Kreis alle Unterstützungs-leistungen angeboten werden. Der Äußere Kreis erhielt alle Leistungen mit Ausnahme der finanziellen Förderung.
1. Beratungsgespräche
Sehr erfreulich war die hohe Beteiligung an den vier regionalen Beratungsgesprächen des Inneren Kreises und dem einen des Äußeren Kreises. Auf diesen konnten wir alle wichtigen Informationen weitergeben und gleiche Startbedingungen für die Kooperationen herstellen. Hier ging es neben dem gegenseitigen Kennenlernen und dem fachlichen Austausch um die Vermittlung der Grundlagen über die Zusammenarbeit der beiden Institutionen.
Durch jedes Beratungsgespräch konnten weitere Erfahrungen gesammelt werden, die dann schon jeweils in das folgende Gespräch aufgenommen und verarbeitet wurden. Es besteht seitdem ein guter Kontakt zwischen den Vertretern/innen der fast 90 Kooperationen.
Gemeinsame Fortbildungen
Im Herbst 2007 führten wir erstmals vier regionale Fortbildungen durch, zu dem wir Übungsleiter/innen und Lehrer/innen gemeinsam einluden. Insbesondere von der gemeinsamen Qualifizierung erhofften wir uns einen Schub für die Verbesserung der Zusammenarbeit vor Ort. Denn die Qualität der Ganztagsangebote steht und fällt mit der Kompetenz und dem Engagement der pädagogischen Fachkräfte
Die Fortbildungen erfreuten sich einer hohen Teilnehmerzahl und auch die Inhalte wurden stets als positiv und interessant bewertet. Neben einer ersten Bilanzierung der Arbeit stand das praxisorientierte Thema „Aktuelle Ideen zur Leistungsdifferenzierung in heterogenen Gruppen am Beispiel einer Ballsportart“ im Mittelpunkt des Vormittags. Der Nachmittag wurde mit dem Impuls zu „ Heterogenität und Differenzierung - Kurze Skizzen zum zentralen Thema von Sport- und Bewegungsangeboten am Nachmittag“ eröffnet. Im Anschluss fand eine selbstständiges Erarbeiten und Vorstellen von Differenzierungsmöglichkeiten in verschiedenen Sportarten seitens der Teilnehmer/innen statt.
2. Beratungsgespräche
Nach den fünf Beratungstreffen im Sommer 2007 fanden vier weitere Treffen im Februar 2008 statt. Bei diesen zweiten Treffen stand zu Beginn erneut der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Diese Ergebnisse waren sehr ertragreich für die weitere Arbeit. Denn hier konnten viele Knackpunkte der Kooperationsarbeit herausgearbeitet werden, welche wir wiederum gebündelt an die Kooperationen zurückgegeben konnten. Das erfolgte in Form der „Gelingensbedingungen für erfolgreiche Kooperationen“. So ist beispielsweise deutlich geworden, dass eine schülergemäße und attraktive Werbung sowie die wirkliche Akzeptanz des Schul-Kollegiums gegenüber den Vereinsangeboten zwei wesentliche Bedingungen für eine nachhaltige Arbeit sind.
Am Ende der Beratungstreffen verständigte man sich allerdings darauf, dass eine dritte Welle von Beratungsgesprächen zunächst ausgesetzt wird, da der Aufwand von den vielen Beteiligten als zu hoch eingestuft wurde. So erfolgt seitdem der Austausch per Mail und Telefon. Daneben sind die Jahresberichte und die nächsten Fortbildungen wichtige Informationsquellen. Am Ende der Projektphase soll es dann abermals ein gemeinsames Treffen geben.
Jahresberichte
Am Ende des Schuljahres war es Aufgabe der Kooperationen Jahresberichte über die getätigten Aktivitäten anzufertigen. Dafür haben wir gesonderte Jahresberichts-Formulare für Sportverein und Schule erstellt. Dadurch erhoffen wir uns Hinweise zu den unterschiedlichen Einschätzungen der Zusammenarbeit. Die ersten Ergebnisse bestätigen unsere Vorgehensweise und sind aufschlussreich für die weitere Arbeit. Eine detaillierte Auswertung wollen wir im Herbst nach Eingang der meisten Berichte fertig stellen.
Kooperationsverträge
Viele der beteiligten Kooperationen haben den Dreiecks-Kooperationsvertrag mit der Sportjugend unterschrieben. Dieser ist Grundlage für die finanzielle Förderung. Er soll aber vor allem die Kontinuität der Zusammenarbeit und die rechtliche Absicherung verbessern.
Ratenzahlungen
Die Sportvereine erhalten die vereinbarte finanzielle Förderung in zwei jährlichen Ratenzahlungen. Durch die Aufteilung möchten wir uns die Flexibilität erhalten, auf Veränderungen vor Ort reagieren zu können.
Planungen für das Schuljahr 2008/09
Nach einer erneuten Ausschreibung für das Schuljahr 2008/09 wurden im Mai weitere 20 Kooperationen in das Programm aufgenommen. Diese erhalten für das Schuljahr bis zu 700,- Euro an finanzieller Unterstützung sowie Beratung- und Qualifizierungsangebote.
So fanden bereits zwei einführende Beratungsgespräche im Juni 2008 statt.
Die schon ausgewählten Kooperationen des Inneren Kreises werden ein weiteres Jahr betreut und unterstützt. Sie erhalten unabhängig davon was sie im ersten Jahr erhalten haben, bis zu 500,- Euro für das kommende Schuljahr an finanzieller Unterstützung.
Sport-Assistenten-Ausbildungen
Ein Teil der Initiative ist die Erprobung von sogenannten Sport-Assistenten/innen-Ausbildungen. Die zukünftigen Sport-Assistenten/innen sollen in die Lage versetzt werden, die Attraktivität von sportlichen Angeboten in der Schule durch ihre eigene Mitwirkung zu steigern. Nach Absolvierung der 40 Unterrichtseinheiten umfassenden Ausbildung werden die Teilnehmer/innen in der Lage sein, unter Anleitung einer Lehrkraft Spiel-, Bewegungs- und Sportangebote in Schulen (z.B. Pausensport, Untergruppen bei Übungsstunden und im Ganztag etc.) zu organisieren und zu betreuen. Insbesondere können die Sport-Assistenten/innen in verschiedenen Feldern des außerunterrichtlichen Schulsports als zweites Teammitglied sich gesondert speziellen Schülergruppen widmen.
Im Sinne einer individuellen Förderung könnten die Sport-Assistenten/innen unter Aufsicht der Lehrkräfte Differenzierungsmaßnahmen für stärkere bzw. schwächere Schüler/innen arrangieren und evtl. sogar helfen Konfliktsituationen zu entschärfen.
Dazu erlernen sie praktische Kenntnisse in pädagogischen Grundlagen und der Organisation von Bewegung im Schulalltag. Ein Schwerpunkt ist das Erfahren und Erproben einer großen Anzahl an Praxisangeboten wie Kleinen Spielen, Trendsportarten, Tanz und vielem mehr.
Eine Modell-Maßnahme wird im August und September 2008 im Sportkreis Groß-Gerau stattfinden. Neu ist dabei die Verortung an drei verschiedenen Schulen, an denen jeweils ein Ausbildungswochenende stattfindet. Die regionale Ausrichtung soll das Mitmachen erleichtern und die Nachhaltigkeit durch die Einbindung der Lehrer/innen vor Ort gesteigert werden.
Interne Projektgruppe
Die Einrichtung einer internen Projektgruppe hat sich als hilfreich erwiesen. Durch sie wird die Vorbereitung und Begleitung des gesamten Projektprozesses unterstützt. So wurden unterstützende Materialien für die unterschiedlichen Kooperationsarbeiten zur Verfügung gestellt, sodass sich die Sportvereine und Schulen noch mehr auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Alle Kooperationen auf einen Blick
Für Interessierte sind alle aktuellen Kooperationen im Download aufgeführt. Natürlich finden Sie noch umfangreichere Informationen auf unserer Homepage: www.sportjugend-hessen.de